
Quelle: Pixabay / Gundula Vogel
VERTRIEB:
Studie: „Wechselwelle“ am Strommarkt
Weg von Stadtwerken, hin zu reinen Ökostromanbietern: Nach einer neuen Studie planen so viele Verbraucher wie noch nie, den Stromlieferanten zu wechseln.
Die Energiekrise wirkt nach – so erklärt sich die Unternehmensberatung Simon Kucher die Ergebnisse einer Studie zur Wechselbereitschaft
von Verbrauchern, was den Stromlieferanten betrifft. „Aufgeweckt durch die Energiepreissteigerung und -volatilität ist das
Bewusstsein der Kunden für die Notwendigkeit, ihre Energiekosten zu kontrollieren, deutlich gewachsen“, resümieren die Studienautoren
in der 14-seitigen Expertise. Im Jahr 2024 habe die rechnerische Wechselwahrscheinlichkeit einen Höchststand erreicht.
Rund 34 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie sich nach einem anderen Anbieter umsehen. Bei den Neukunden beträgt der Anteil 48 Prozent. Besonders ausgeprägt ist der Wechselwille bei Verbrauchern im Alter zwischen 35 und 44 Jahren. Vergleichsweise beharrlich zeigen sich indessen Menschen, die Strom in der Grundversorgung beziehen.
Als kritische Marke für den Sprung zu einem anderen Anbieter identifizieren die Studienautoren einen Preisunterschied von 15 Prozent. Mehr als 50 Prozent der Befragten ziehen demnach einen Anbieterwechsel in Betracht, wenn diese „typische psychologische Preisschwelle“ erreicht wird. Die Preissensivität hänge stark von der Kundenbindung ab. 24 Prozent der Kunden mit weniger als sechs Monaten Vertragslaufzeit wechseln bereits bei 5 Prozent Preissteigerung. 42 Prozent mit weniger als zwei Jahren Bindung würden bei 10 Prozent Preisunterschied abspringen.
„Die Verlierer des Wechseltrends sind Stadtwerke und lokale Versorger“, sagt Studienautor Thomas Haller. Deren Marktanteil sinke trotz punktueller regionaler Marktdurchdringung auf 35 Prozent, ein Minus von 22 Prozent seit 2022. „Der Trend geht klar zu Ökostrom-Anbietern“, so Haller. Diese hätten ihren Marktanteil von zwei auf sieben Prozent ausgebaut.
Gefragt ist Preissicherheit
Nach der Studie sieht jeder Dritte unter 25 Klimaschutz als wichtig an. 59 Prozent mehr Eigentümer als im Vorjahr hätten alternative Energielösungen wie Wärmepumpen installiert, heißt es. Nachhaltigkeit gewinne stark an Bedeutung, sei aber nach wie vor ein untergeordnetes Wechselkriterium.
Noch kaum gefragt sind dynamische Stromtarife. Nicht einmal jeder zehnte der Befragten setzt auf einen solchen Tarif. „Preissicherheit ist für die Mehrheit der Verbraucher der wichtigste Aspekt“, heißt es weiter. 88 Prozent der 55- bis 65-Jährigen achteten darauf besonders.
Die der Studie zugrunde liegende Erhebung fand im Oktober 2024 statt. Die Unternehmensberatung Simon-Kucher und das Marktforschungsinstitut Appinio befragten nach eigenen Angaben 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zu Stromanbietern, Stromnutzung und Wechselabsichten.
Rund 34 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie sich nach einem anderen Anbieter umsehen. Bei den Neukunden beträgt der Anteil 48 Prozent. Besonders ausgeprägt ist der Wechselwille bei Verbrauchern im Alter zwischen 35 und 44 Jahren. Vergleichsweise beharrlich zeigen sich indessen Menschen, die Strom in der Grundversorgung beziehen.
Als kritische Marke für den Sprung zu einem anderen Anbieter identifizieren die Studienautoren einen Preisunterschied von 15 Prozent. Mehr als 50 Prozent der Befragten ziehen demnach einen Anbieterwechsel in Betracht, wenn diese „typische psychologische Preisschwelle“ erreicht wird. Die Preissensivität hänge stark von der Kundenbindung ab. 24 Prozent der Kunden mit weniger als sechs Monaten Vertragslaufzeit wechseln bereits bei 5 Prozent Preissteigerung. 42 Prozent mit weniger als zwei Jahren Bindung würden bei 10 Prozent Preisunterschied abspringen.
„Die Verlierer des Wechseltrends sind Stadtwerke und lokale Versorger“, sagt Studienautor Thomas Haller. Deren Marktanteil sinke trotz punktueller regionaler Marktdurchdringung auf 35 Prozent, ein Minus von 22 Prozent seit 2022. „Der Trend geht klar zu Ökostrom-Anbietern“, so Haller. Diese hätten ihren Marktanteil von zwei auf sieben Prozent ausgebaut.
Gefragt ist Preissicherheit
Nach der Studie sieht jeder Dritte unter 25 Klimaschutz als wichtig an. 59 Prozent mehr Eigentümer als im Vorjahr hätten alternative Energielösungen wie Wärmepumpen installiert, heißt es. Nachhaltigkeit gewinne stark an Bedeutung, sei aber nach wie vor ein untergeordnetes Wechselkriterium.
Noch kaum gefragt sind dynamische Stromtarife. Nicht einmal jeder zehnte der Befragten setzt auf einen solchen Tarif. „Preissicherheit ist für die Mehrheit der Verbraucher der wichtigste Aspekt“, heißt es weiter. 88 Prozent der 55- bis 65-Jährigen achteten darauf besonders.
Die der Studie zugrunde liegende Erhebung fand im Oktober 2024 statt. Die Unternehmensberatung Simon-Kucher und das Marktforschungsinstitut Appinio befragten nach eigenen Angaben 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zu Stromanbietern, Stromnutzung und Wechselabsichten.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 16.04.2025, 17:27 Uhr
Mittwoch, 16.04.2025, 17:27 Uhr
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